Geschichte des Schwarzwassergrabens
Das Schwarzwasser entspringt im Gantrischgebiet und mündet nach 22 km in die Sense. Das Schwarzwasser gehört zum Einzugsgebiet des Rheins und fliesst in die Nordsee. Im Bereich Heubach münden die den Gurnigel entwässernden Seitenbäche Wissenbach, Biberze und Gambach ins Schwarzwasser. Bei der Steiglenau mündet der Schwarzenburger Dorfbach in das Schwarzwasser. Beim Harzerli mündet der die Bütschelegg entwässernde Bütschelbach ins Schwarzwasser. Das Schwarzwasser und seine Seitenbäche haben sich in Tausenden von Jahren ein 100 bis 200 m tiefes Tal in die Molasse gefressen.
Unterhalb des Heubaches hat das Schwarzwasser ein Gefälle von etwa 1%, was zu einem mäandrierenden Flussverlauf führt. Zwischen der Steiglenau und der Harzer ist das Schwarzwassertal unbewohnt. Unterhalb der Harzer ist der Schwarzwassergraben besiedelt. An den Gleithängen des mäandrierenden Schwarzwassers haben sich im Verlauf der Jahre kleine, landwirtschaftlich nutzbare Flächen gebildet. Im 19. Jahrhundert siedelten sich im Schwarzwassergraben Taglöhner (Tauner) an. Sie betrieben kleine Landwirtschaften mit zwei bis drei Kühen für die eigene Versorgung. Nebenbei arbeiteten sie bei den Grossbauern in den benachbarten Dörfern als Tauner oder gingen als Handwerker oder Hilfsarbeiter auf die Stör.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde der Schwarzwassergraben nach und nach entvölkert. Heute ist der Schwarzwassergraben nur noch von drei Familien ganzjährig bewohnt. Die übrigen sechs Häuser werden nur sporadisch bewohnt und werden als Ferienhäuser genutzt. Die meisten landwirtschaftlich nutzbaren Flächen werden von Bauern aus den benachbarten Dörfern Oberbalm, Mittelhäusern und Lanzenhäusern bewirtschaftet.
Die privaten Besitzer pflegen und hegen den Schwarzwassergraben, damit diese einzigartige Taunerlandschaft erhalten bleibt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung eines attraktiven Naherholungsgebietes für die Einwohner der Agglomeration Bern.